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Tag 20       Fonsebadon - Ponferada     30 km gegangen in 9 1/2 Stunden

Ich war gerade was am regeln, wendete mich zu den Leuten , wollte gerade was sagen , da standen alle auf und begannen zu singen......waerend dieses Momentes wachte ich dann auf und hoerte die Gregorianischen Gesaenge , die der Hospitalero zum wecken aufgelegt hatte. Beim Fruehstueck, kam ein anderer Pilgerer herein und fragte nach dem Weg...da sei eine Abzweigung und er wuesste nicht ob es nach rechts oder links weiter gehen wuerde. Der Hospitalero sagte....immer geradeaus gehen....der Pilgerer wiederholte seine Frage bestimmt 5 oder 6 mal rechts oder links....und immer wieder bekam er die Antwort....geradeaus.....da aenderte der Pilger die FRage...nach links geradeaus oder nach rechts geradeaus....da war die Antwort nach links geradeaus. Ts ts ts .....Ja ich machte mich an diesem Morgen als erster auf den Weg . Nach 2 km Bergauf kam ich dann an das beruechtigte Cruz Ferro...hier sollte man von zu Hause aus einen Stein mit schleppen und ihn dann dort ablegen um eine Last die die Person die das macht von dieser zu befreien ....ich bin doch nicht so bekloppt und schleppe da nen Stein mit hoch...wo sowieso schon tausende unnuetz im Weg rum liegen. Ich machte das mental....ging auch ganz gut...hatte nur einen Nachteil....mein Rucksack wurde nicht leichter.....oder doch ...und ich merkte es einfach nicht :-) Am Cruz Ferro wartete ich auf die anderen , als die dann kamen machte ich mich aber wieder allein auf den Weg....ich bin zwar nicht der schnellste, aber das Tempo der Argentinier war mir doch schlicht zu langsam. 1200 Hoehenmeter gings Bergab von 1500 auf 300 runter. Es war ein superschoener Abstieg, herliche Landschaften, steinige WEge bis hin zu Felswegen, die wir ueberqueren mussten und der Weg war super hart. Das wurde uns allen am naechsten Tag bewusst als wir alle mit tierischem Muskelkater aufwachten. Schon ziemlich am Fuss des Abstiegs kam man in ein kleines herzliches Dorf in dem man sich direkt wohl fuehlte. Da ich meine Socken schon etliche km nicht mehr gewechselt hatte, machte ich direkt am Anfang des Dorfes , an einer kleinen alten Holzbank mit Blick auf den Fluss, halt um diese zu wechseln. Von hier aus sah ich auf der anderen Fluss Seite einige Pilgerer sitzen....es sah so aus als haetten sie ihre Beine in soner Art Kanal im Wasser...ich war mir aber nicht sicher....meine Fuesse brannten bis ins unendliche....ich schnuerte meine Schuhe wieder zu und ging auf die andere Seite, und ich hatte recht...sie sassen alle da am Rand und kuehlten ihre Fuesse. Ich setzte mich direkt dazu und tat es ihnen gleich.....so kamen wir auch direkt ins Gespraech.....und wiedermals sagten sie ...das sie kaum einen Allemanen kennen wuerden, der so gut Castellian sprechen wuerde wie ich ...und wo ich das gelernt haette.....ach das tut gut...aber ich weiss ja das ich nicht wirklich gut spreche, denn wenn sie normal schnell reden , steh ich auf dem Schlauch wie jeder andere auch. Aber sie luden mich noch auf ein Bier ein...und das war ja schlieslich die Hauptsache.....es ist so herlich ...die Fuesse brennen du bist total im Eimer und dann sind deine Fuesse im Wasser am abkuehlen, du sitzt in der Sonnen und trinkst ein eiskaltes Bier und geniest jede einzelne Sekunde. Ich glaube ich sass da ueber eine Stunde. bis die anderen kamen. Dann gingen wir weiter in Richtung Herberge wo ich abends mich noch in die Stadt umschauen war und nen saftigen Kebap verspachtelt hatte. Zurueckgekehrt in die Schlafstaette stand da ne herrenlose Gitarre die keiner bemitleidete, so nahm ich mich dieser noch ein wenig an....bevor wir dann in unsere Zimmer kehrten.